Herzlich Willkommen im Bereich der onkologischen Bildgebung
Das Auffinden und die Erkennung gut- und bösartiger Tumore bilden einen Schwerpunkt des Instituts für Klinische und Interventionelle Radiologie. Das Institut ist über verschiedene Tumorboards in die über 20 spezialisierten interdisziplinären Zentren des Universitätskrebszentrum (G-CCC) eng eingebunden.
Die Sektion „onkologische Bildgebung“ bietet das gesamte Spektrum diagnostischer und therapeutischer Verfahren aus den Bereichen der Ultraschalldiagnostik, der Computertomographie und der Magnetresonanztomographie. Darüber hinaus werden in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Nuklearmedizin bei speziellen Fragestellungen PET-CT-Untersuchungen des Körperstamms durchgeführt (Nachweis von stoffwechselaktiven Tumoren durch radioaktiv markierten Zucker).
Vorgehen in der Onkologischen Bildgebung
Die Untersuchungen erfolgen nach festgelegten Standards mit speziellen Protokollen für die Tumordiagnostik im Bereich der Lunge, der Leber, der Nieren, des Magen-Darm-Traktes, der Harnblase, der Prostata und des Skelettsystems.
Hierdurch gelingt es, Tumoren auch in frühen Stadien nachzuweisen und zuverlässige Aussagen zur Tumorausbreitung zu treffen, die für die anstehenden Therapieentscheidungen unverzichtbar sind. Die Auswertung der Untersuchungen erfolgt nach systematischen Klassifikationen (z.B. LI-RADS, PI-RADS, Lung-RADS). Ergänzt werden diese Verfahren durch minimal-invasive, meist computertomographisch gesteuerte Entnahmen von Gewebeproben (Organbiopsien) aus tumorverdächtigen Läsionen. Hierdurch ermöglicht das Institut für Klinische und Interventionelle Radiologie eine Analyse der molekularonkologischen Eigenschaften eines Tumors durch das Institut für Pathologie. Diese Informationen sind für die moderne Tumortherapie von zentraler Bedeutung. Die Ergebnisse der verschiedenen bildgebenden Verfahren und der Probeentnahmen werden in den Boards der spezialisierten Organzentren vorgestellt, um die für den individuellen Patienten/-in optimierte Therapie zu finden.
Die Wirksamkeit einer solchen Therapie wird im weiteren Verlauf durch die oben genannten bildgebenden Verfahren kontrolliert. Die Verlaufsbeurteilung erfolgt wiederum nach standardisierten Protokollen unter Kenntnis der durchgeführten Behandlung (z.B. RECIST, CHOI, mRECIST usw.).
Minimal- invasive Tumortherapien der Onkologischen Bildgebung
Neben den beschriebenen diagnostischen Verfahren verfügt das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie über umfangreiche Erfahrungen in minimal- invasiven Tumortherapien. Hierzu gehören insbesondere die thermische Zerstörung von Tumoren der Leber und der Nieren mittels computertomographisch gesteuerter Mikrowellenablation, die transarterielle Embolisation von Tumoren insbesondere der Leber und schmerztherapeutische Verfahren wie lumbale und thorakale Sympathikolysen.
Nachfolgend erhalten Sie Informationen zu den einzelnen Verfahren:
CT-gesteuerte Thermoablationen
Die Computertomographie wird nicht nur zur Diagnose von Tumorerkrankung durch Punktionen, sondern auch zur Behandlung von Tumoren oder einzelner Metastasen genutzt. Thermoablative Verfahren ermöglichen die gezielte Zerstörung von Tumorgewebe durch lokale Hitzeanwendung (Radiofrequenzablation/ Mikrowellenablation) oder lokale Kälteanwendung (Kryoablation). Thermoablationen können unter anderem in der Behandlung von Lebertumoren sowie einzelner Lebermetastasen oder Nierentumoren eingesetzt werden. Thermoablationen finden in der Regel unter Vollnarkose statt.
CT-gesteuerte Sympathikolyse
Die Sympathikolyse ist ein minimalinvasives Verfahren zur temporären oder dauerhaften Ausschaltung der Nervenfasern des sympathischen Grenzstrang. Die Nervenfasern des sympathischen Grenzstrang vermitteln Schmerzsignale der verschiedenen Körperabschnitte an das Gehirn und beeinflussen die Durchblutung der Arme und Beine. Die Sympathikolyse kann bei Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit der Beine zur Verbessung der Durchblutung oder zur Behandlung von Schmerzen von Oberbauchtumoren eingesetzt werden. Die Verwendung dünner Nadeln und eine präzise Steuerung mithilfe der Computertomographie ermöglichen eine kurze Behandlungsdauer ohne Notwendigkeit einer Vollnarkose.
CT-gesteuerte Drainagen
Die Computertomographie kann auch zur minimalinvasiven Behandlung von Entzündungsherden oder Ansammlungen von Flüssigkeiten im Körper therapeutisch eingesetzt werden. Hier wird mithilfe Computertomographie eine dünne Nadel gezielt in den Entzündungsherd eingebracht und anschließend über einen weichen Draht ein Schlauchsystem, eine sog. Drainage, in dem Entzündungsherd platziert. Durch die Drainage können Flüssigkeiten und Eiter aus den Entzündungsherden ablaufen und das Gebiet zur besseren Abheilung über die Drainage gespült werden. CT-gesteuerte Drainagen sind ein schonendes Verfahren, das in der Regel mit lokaler Betäubung an der Haut durchgeführt werden kann.
CT-gesteuerte Punktionen
Mithilfe der Computertomographie kann über eine dünne Nadel Gewebeproben aus Krankheitsherden in der Tiefe des Körpers gewonnen werden. Um gezielt die gewünschten Krankheitsherde zu erreichen, wird die Richtung der Nadel mithilfe der Computertomographie während der Intervention gesteuert und die korrekte Nadelposition vor der Probenentnahme bestätigt. CT-gesteuerte Punktionen sind ein insgesamt schonendes Verfahren, das in der Regel mit lokaler Betäubung an der Haut durchgeführt werden kann, ohne Notwendigkeit einer aufwändigeren Operation.
Die Onkologische Bildgebung in Zahlen
Nachfolgend eine Übersicht unserer jährlich durchgeführten Untersuchungen im Schwerpunkt Onkologische Bildgebung:
computertomographische Untersuchungen
magnetresonanztomographische Untersuchungen
bildgesteuerte Interventionen